Stottern ist eine Störung des Redeflusses , deren Symptomatik sich auf verschiedenen Ebene zeigt . Als Primärsymptome bzw. Kernsymptome des Stotterns werden unfreiweillige und irriterende Wiederholungen von Lauten und Silben , Dehnungen von Lauten und Blockierungen vor oder zu Beginn eines Wortes und einer Silbe bezeichnet .
Aus dem Versuch heraus , diese sprechmotorischen Kernsymptome zu überwinden oder ihnen vorzubeugen , entstehen oftmals Begleitsymptome . Diese können sich dann in Form von
Anstrengungsverhalten , Mitbewegungen , Atemreaktionen oder auch psychischen Reaktionen wie Angst , Scham , Vermeidung bestimmter Wörter oder und Sprechsituationen zeigen .
Jeder Patient stottert auf seine eigene Art und Weise.
Wie erkenne ich, ob mein Kind wirklich stottert und ich mir Sorgen machen sollte ?
Zu den normalen entwicklungstypischen häufig auftretenden Unflüssigkeiten gehören u.a. :
sind meistens angestrengt, unfreiwillig und leicht bis stark irritierend für das Kind.
Wiederholungen von Lauten und Silben: da läuft ein Pppppinguin
Wiederholungen ganzer Wörter - angestrengt: mein Hase und und und mein Igel
Dehnung von Lauten: mein Ffffffffahrrad
Blockierungen vor oder in einem Wort
Anspannung / Anstrengung beim Sprechen -
auffälliges Mitbewegungen von Armen, Kopf, Füßen oder / und Grimassieren
Negative Gefühle dem Sprechen gegenüber
Angst , Scham, Wut, wenig Sprechfreude
Vermeideverhalten - Vermeiden von gefürchteten Wörtern, Situationen oder Personen
Ungefähr 5% aller Kinder stottern, wenn auch manchmal nur über einen kurzen Zeitraum hinweg.
Etwa 75% der betroffenen Kinder überwinden ihr Stottern - oftmals auch ohne Therapie.
D.h. bei etwa 25% kann sich überdauerndes Stottern entwickeln.
Bei der Entstehung des Stotterns spielen genetische Faktoren eine große Rolle. Nach heutigem Kenntnisstand wird eine Veranlagung zum Stottern vererbt, die sich nicht zwangsläufig aber mit hoher Wahrscheinlichkeit in Stottern äußert .
Dem Phänomen Stottern liegt wahrscheinlich eine Störung der neuronalen Verarbeitung des Sprechens zugrunde .
Untersuchungen haben eindeutig belegt, dass Stottern nicht durch eine psychische Disposition oder ein bestimmtes Erziehungsverhalten entsteht .
Es gibt jedoch Faktoren, die die Auftretenshäufigkeit und Ausprägung der Symptomatik aufrechterhalten oder verstärken können.
Dazu gehören eine vorliegende Sprachentwicklungsverzögerung, scham-bzw. tabuisierender Umgang mit Stottern und ungünstige Reaktionen in der Kommunikation mit dem Kind ( fehlender Blickkontakt / Erteilen von Ratschlägen wie: Hol erst mal tief Luft oder Denk doch erst mal nach bevor du sprichst ).
Es gibt keinen typischen Verlauf des Stotterns. In vielen Fällen ist ein plötzlicher Beginn zu beobachten, es gibt auch rasante Entwicklung von Kern- und Begleitsymptomatik binnen weniger Tage oder Wochen.
Stottern ist leider grundsätzlich sehr anfällig für eine schnelle und nachhaltige Konditionierung von Reaktionen , die oft schwerwiegender sind als das Stottern selbst. Man spricht daher auch von einem bio-psychosozialen Geschehen. Typisch für Stottern ist, dass die Symptomatik situationsabhängig bzw. stark periodisch schwankt.
Eine sehr gute Website mit vielen Informationen rund um das Thema : Bundesverband der Stottererselbsthilfe
Stottertherapie mit Andreas Starke nach van Riper (2005)
Trainers Konsortium Lidcombeprogramm (2008 und 2018)
abgeschlossene und zertifizierte hypnotherapeutische und systemische Therapieausbildung (seit 1999)
Zusatzausbildung
bei A. Starke
in 2005
Kindern und Erwachsen behandeln wir durch die Anwendung des Modifikationsansatzes nach van Riper.
Therapiebausteine sind :
medizinisch und logopädisch fundierte Informationen über Stottern
Diagnostik Ihrer Primär-und Sekundärsymptome
Definition Ihres ersten Therpiezieles
Phonetik
Stottermodifikation mit täglichem Trainingsplan
Wenn gewünscht Rollenspieltraining in der Praxis
meine Fortbildungen :
Lidcombe Trainer
Consortium in
2008
2018
www.lidcombe.de
Therapie zur Behandlung frühkindlichen Stottern :
Wir behandeln wir 2-6 jährige Kinder, die stottern, am liebsten mit dem Lidcombe Programm.
Dies ist ein Therapiekonzept, in welchem wir Sie als Eltern zum Cotherapeuten anleiten.
Auf diese Art und Weise ist es möglich, Stottern dort zu behandeln, wo es auftritt: Zu Hause und im Alltag des Kindes. Sie lernen, wie Sie Ihr Kind in alltäglichen Situationen behutsam dazu ermutigen stotterfrei zu sprechen. Dabei werden Sie von uns engmaschig angeleitet und begleitet, um die Behandlung korrekt durchführen zu können.
Entscheidend ist, dass Ihr Kind Spaß an der Therapie hat und Sie täglich 10 -15 Minuten Zeit für eine entspannte gemeinsame "Redespielzeit " in Ihrem Alltag irgendwie einbauen können .
Therapiephase 1 mit wöchentlichen Therapiesitzungen dauert üblicherweise 10-20 Wochen.
Nach spätestens vier bis sechs Monaten sollte dann eine siginifikante Verbesserung der Sprechflüssigkeit im Alltag des Kindes erreicht sein.
Viele Kinder erreichen eine vollständige Sprechflüssigkeit.
In Therapiephase 2 mit nur noch wenigen Therapiesitzungen schleichen Sie als Eltern die Therapie langsam aus und starten sofort wieder, wenn es zu erneutem Stottern kommt, was tatsächlich leider in etwa 50 % der Fällle üblich ist.
Lidcombe ist ein in Australien entwickeltes evidenzbasiertes Konzept für die Behandlung stotternder Kleinkinder. Die Wirksamkeit ist im Verlauf der letzten 20 Jahre in zahlreichen Studien nachgewiesen.